Deutschunterricht gehört zum Lehrplan aller Schulen in Deutschland. Wir alle mussten Aufsätze schreiben und Vorträge halten. Warum ist es wichtig, dass sich SchülerInnen auch mit Rhetorik befassen?
In der Schule oder Uni fiel mir das Zuhören manchmal ganz schön schwer. Das lag häufig nicht am Inhalt, sondern an der Art, wie meine LehrerInnen oder meine MitschülerInnen vorgetragen haben. Und ganz ehrlich, meine Vorträge sahen wahrscheinlich nicht besser aus! Was ich damals noch nicht wusste: Sprechen vor anderen ist lernbar! Zum Glück, denn nach der Schule wurde von mir plötzlich erwartet, dass ich selbstbewusst in Bewerbungsgesprächen auftrete, Small-Talk am Kaffee-Automaten führen kann und aktuelle Untersuchungsergebnisse in Seminaren präsentiere.
Wie gut wäre es, wenn wir darauf bereits in der Schule intensiver vorbereitet werden würden. Denn rhetorisch zu wachsen braucht vor allem eins: Übung. Und die passiert zwar auch im Deutschunterricht und anderen Fächern, aber so richtig vorwärts geht es erst, wenn wir explizit an unserer Art des Vortragens arbeiten. Da nützt das Feedback im Unterricht: „Deine Power Point war gut und du hast freigesprochen. Ich fands gut.“ erstmal wenig.
Übung habe ich, ich darf jedes Jahr Referate halten. Aber wie kann ich dabei im Vortragen besser werden?
Frag einen Freund oder eine Freundin nach Feedback und besprecht, was du in deiner Präsentation noch optimieren könntest. Oder sieh dir einmal selbst bei deinem eigenen Vortrag zu.
Probiers aus: Nimm dein Smartphone zur Hand und filme dich vor deiner nächsten Präsentation doch einfach einmal selbst. Schau dir das Video an – Was fällt dir auf? Was würdest du gerne ändern?
Hast du 3 konkrete Tipps, worauf ich bei meinem nächsten Vortrag achten sollte?
- Die Situation im Blick?
Zu einer guten Vorbereitung gehört, dass du dir genau überlegt hast zu wem du was, wie, wo, wann, warum und wozu sagen möchtest. Kläre diese Fragen für dich, bevor du mit deinen Vorbereitungen beginnst.
2. Ordnung gibt Sicherheit!
Übersichtliche, ordentliche Karteikarten helfen dir dabei während des Redens nicht die Orientierung zu verlieren. Schreibe Stichpunkte, keine ganzen Sätze, denn rein vorgelesene Vorträge sind meistens nicht besonders aufregend.
3. Den Blicken standhalten!
Schau dein Publikum an! Nur so bekommst du direkt mit, wie deine Zuhörenden reagieren und ggf. kannst du unmittelbar darauf eingehen. Fällt dir das schwer, so suche dir zunächst eine mittig sitzende Person, die du bewusst ansiehst. Lasse deinen Blick im nächsten Schritt nach links, rechts, vorne und hinten über dein Publikum schweifen. Versuche doch mal auch die ganz am Rand sitzenden Personen anzusehen und anzusprechen. So fühlt sich dein ganzes Publikum mehr von dir gesehen.